Während der Schwangerschaft

Tipps zur gesunden Lebensführung

Halten Sie sich körperlich fit. Moderate körperliche Bewegung schafft Wohlbefinden, was sich positiv auf den Hormonhaushalt auswirkt. Sportliche Frauen haben komplikationslosere Schwangerschaften und eine leichtere Geburt. Sind Ihre Muskeln und Ihr Kreislauf an Anstrengungen gewöhnt, trägt sich der Bauch viel leichter und Sie haben weniger typische Schwangerschaftsbeschwerden.

Bereiten Sie sich deshalb vor: Mit Bewegung an der frischen Luft, Schwimmen, Radfahren, Wandern und Gymnastik trainieren Sie Ihre Muskeln und Blutgefäße. Der Kreislauf wird stabiler und Sie tanken Kraft für neun besondere Monate. Nur übertreiben sollten Sie es nicht!

Wenn Sie schon aktiv Sport treiben, sollten Sie eine der oben genannten Sportarten auch in der Schwangerschaft beibehalten. Wir sagen Ihnen, welche anderen Sportarten für Schwangere ebenfalls geeignet sind.

Ernährung in der Schwangerschaft

Eine ausgewogene Ernährung ist in Schwangerschaft und Stillzeit besonders wichtig, denn hier werden die Weichen für ein neues Leben gestellt. Essen Sie bewusst und abwechslungsreich, denn die Schwangerschaft stellt besondere Anforderungen an den Körper der Mutter und das ungeborene Kind wird durch den Stoffwechsel der Mutter versorgt.

Gut sind kalorienfreie oder kalorienarme Getränke und pflanzliche Lebensmittel. Tierische Lebensmittel sollten in Maßen verzehrt werden, und dabei bevorzugt fettarme Milch(-produkte), fettarme Fleisch- und Wurstwaren, und fettreiche Meerestiere. Sparsam sollten Sie Süßigkeiten und Snackprodukte verzehren.

Um sich und das ungeborene Kind vor Lebensmittelinfektionen zu schützen, sollten werdende Mütter auf rohes Fleisch, Rohwürste und Rohschinken, rohen Fisch und rohe Meerestiere, Räucherlachs, Rohmilch sowie daraus hergestellte Speisen verzichten.

Gelegentlich können in diesen Lebensmitteln Toxoplasmoserreger und Listerien enthalten sein.
Salate, Gemüse und Obst sollten frisch zubereitet und gründlich gewaschen werden. Durch Verunreinigung aus der Erde oder Katzenkot können diese Erreger auf die Lebensmittel gelangen.

Schwanger und Vegetarische Ernährung

Eine Ernährung, die Milchprodukte, Eier und im besten Fall auch Fisch enthält, hat keinen Nachteil für das Ungeborene. Bauen Sie in Ihren Speiseplan genügend Vollkornprodukte ein, dazu Gemüse und Obst. Das Vitamin C aus beispielsweise Broccoli und Orangen verbessert die Eisenaufnahme aus dem Getreide.

Bei veganer Ernährung kann es zu Nährstoffdefiziten kommen. Deshalb ist sie in der Schwangerschaft nicht zu empfehlen. Wenn Sie sich vegan ernähren und Kinderwunsch haben oder bereits schwanger sind, sprechen Sie uns bitte an.

Medikamente in der Schwangerschaft

Viele Medikamente, die die Mutter einnimmt, gelangen über das Blut und den Mutterkuchen zum ungeborenen Kind; einige Medikamente können dem Kind schaden. Um sicher zu gehen, dass Sie nur für das Kind ungefährliche Medikamente nehmen, fragen Sie am besten uns, einen anderen Arzt oder Apotheker, bevor Sie ein Medikament einnehmen. Auch bei Erkältungen mit Husten oder Schnupfen oder Kopfschmerzen am besten Rücksprache mit dem Arzt halten!

Schutz vor Infektionen

Normale Erkältungen in der Schwangerschaft wird niemand komplett vermeiden können, sie sind aber meist auch unbedenklich für Mutter und Kind.

Vor der echten Virusgrippe sollten Sie sich durch eine Impfung schützen (s. Aktuelles: Grippeimpfung). Bei schwangeren Frauen kann die Virusgrippe schwerer verlaufen, die Erkrankung kann zu vorzeitigen Wehen und zur Frühgeburt führen. In einigen Fällen kann es auch zur Schädigung des Kindes kommen.

Cytomegalie (CMV) ist eine Viruserkrankung, die bei gesunden Erwachsenen in den meisten Fällen ohne große Beschwerden abläuft. Sie bleibt deshalb oft unerkannt. In Europa sind ca. 50% der Frauen nicht geschützt gegen Cytomegalie, hatten also bisher keinen Kontakt mit dem Virus. Eine Neuerkrankung in der Schwangerschaft kann zur Infektion des Kindes im Mutterleib führen und schwere Schäden beim Kind verursachen (Entwicklungsverzögerungen, Schädigung des Nervensystems und der Augen, Schwerhörigkeit). Die angeborene Cytomegalie ist eine der häufigsten Ursachen für die Schädigung von ungeborenen Kindern.

Die Infektion kann auf vielen Wegen erfolgen. Ein besonders hohes Risiko besteht bei engem Kontakt zu Kindern bis zum Vorschulalter im eigenem Haushalt (insbesondere wenn die Kinder eine Krippe oder Kindertagesstätte besuchen). Das Virus wird über Körperflüssigkeiten wie Speichel, Tränen und Urin ausgeschieden.

Durch eine selbst zu zahlende Blutuntersuchung zu Beginn der Schwangerschaft kann der Arzt feststellen, ob Sie bereits Cytomegalie hatten und somit ein Schutz gegen eine Infektion vorhanden ist. Fällt die Untersuchung auf Antikörper gegen das Virus negativ aus, haben Sie keinen Schutz.

In dem Fall sollte die Blutuntersuchung im Verlauf der Schwangerschaft wiederholt werden und Sie sollten folgende Hygieneregeln beachten:

Waschen Sie Ihre Hände mehrmals täglich mit Wasser und Seife, besonders nach dem Füttern und Wickeln von Kleinkindern. Benutzen Sie eigenes Geschirr und Besteck, Zahnbürste und Handtuch. Sie sollten den Schnuller des Kindes nicht in den Mund nehmen und das Kind nicht auf den Mund küssen.

Die Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit durch den Parasiten Toxoplasma gondii. Der Erreger kann durch rohes bzw. nicht gekochtes Fleisch verbreitet werden, außerdem durch Katzen, besonders deren Kot, und kann somit auch in die Erde gelangen. Die Infektion ist nur gefährlich, wenn es in der Schwangerschaft zu einer Erstinfektion kommt, dann ist eine Übertragung der Infektion auf das Kind möglich. Als Folge kann es beim Kind zu Schädigungen des Nervensystems und der Augen kommen.

Mit einem Bluttest kann man feststellen, ob Sie die Infektion bereits durchgemacht haben und somit immun sind, oder ob Sie keinen Schutz haben und sich in der Schwangerschaft besonders vor einer Infektion vorsehen sollten. In dem Fall sollte man die Blutuntersuchung alle 8-12 Wochen wiederholen. Wir bieten den Bluttest als Selbstzahlerleistung an, die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nur bei dem Verdacht auf eine Erkrankung.

Man kann sich vor einer Ansteckung schützen, indem man nur durchgegartes Fleisch isst, Gemüse und Obst vor dem Verzehr gut wäscht und sich vor dem Essen gut die Hände wäscht. Katzenbesitzer sollten die Katzentoilette von einer anderen Person reinigen lassen und sich nach dem Kontakt mit Katzen gründlich die Hände waschen.