Vor der Schwangerschaft

Sie möchten schwanger werden? Sprechen Sie mit uns über Ihren Kinderwunsch. Viele Hinweise auf Risiken in der Schwangerschaft können oft schon vorab erkannt und behandelt werden.

Vorbereitende Tipps für eine Schwangerschaft

Es ist völlig normal, dass auch bei gesunden Paaren ein Zeitraum von 6 bis 9 Monaten vergeht, bis eine Schwangerschaft eintritt. Etwa jede dritte Frau mit Kinderwunsch wartet heute jedoch länger als ein Jahr auf eine Schwangerschaft. Neben einem falschen Timing können auch Umwelteinflüsse die Fruchtbarkeit beider Partner vorübergehend beeinflussen. Paare, die zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Schwangerschaft anstreben sollten deshalb rechtzeitig daran denken, die Verhütung rechtzeitig anzupassen.

Folgende Punkte wirken sich positiv auf den Kinderwunsch aus:

Stress vermeiden

Bei einer geplanten Schwangerschaft sollte ein Paar darauf achten, körperlichen und seelischen Stress möglichst zu vermeiden. Lassen Sie sich durch den eigenen Kinderwunsch nicht zu sehr unter Druck setzen und achten Sie auf eine gesunde Lebensführung. Stress kann den weiblichen Zyklus beeinflussen. Bereits kleine Ruhepausen im Alltag, Entspannungstechniken oder ein erholsamer Urlaub können manchen Paaren helfen, ihren Kinderwunsch zu verwirklichen.

Auf eine gesunde Ernährung achten

Eine einseitige Ernährung kann der Fruchtbarkeit schaden. Deswegen sollte bei Kinderwunsch auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Insbesondere eine hohe Zufuhr an Folsäure ist wichtig, um Entwicklungsdefekte des Nervensystems beim Embryo zu verhindern. Besteht ein Kinderwunsch, sollte spätestens 1 Monat vor der geplanten Schwangerschaft damit begonnen werden, ein Folsäure-Präparat einzunehmen. Folsäure spielt bei allen Zellneubildungs- bzw. Zellteilungsprozessen im menschlichen Körper eine wichtige Rolle. Ein Mangel an Folsäure während der Schwangerschaft kann unter anderem zu sogenannten Neuralrohr-Defekten („offener Rücken“) beim Kind führen.

Genussgifte meiden

Wenn Sie sich ein Kind wünschen, hören Sie möglichst frühzeitig auf zu rauchen und schränken Sie den Alkoholgenuss ein. Es ist bewiesen, dass Rauchen die Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Übrigens auch dann, wenn Ihr Partner raucht, denn auch die männliche Fertilität ist bei Rauchern deutlich geringer.
Noch wichtiger ist der Verzicht auf die Zigarette während der Schwangerschaft, denn Rauchen schadet dem Ungeborenen: Es gedeiht schlechter, sein Wachstum verzögert sich. Rauchen erhöht außerdem das Risiko einer Frühgeburt (auch durch passives Rauchen). Auch Alkohol und andere Rauschdrogen schaden dem Ungeborenen. Insbesondere hochprozentige alkoholische Getränke können auch schon in kleinen Mengen Schäden am Ungeborenen auslösen.

Schutz vor Infektionen

Wird eine Schwangerschaft angestrebt, sollten Sie unbedingt kontrollieren lassen, ob alle notwendigen Impfungen aktuell sind. Dafür sollten Sie Ihren Impfpass bei uns kontrollieren lassen.

Besonders wichtig ist ein ausreichender Schutz gegen eine Rötelninfektion. Erkrankt die Frau während der Schwangerschaft an Röteln, können schwerwiegende Fehlbildungen des Kindes die Folge sein.
Wichtig ist auch die Überprüfung eines ausreichenden Impfschutzes gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie und Keuchhusten.

Überprüfung auf Antikörper gegen Windpocken, Cytomegalie und Toxoplasmose

Windpocken können für Schwangere, die diese Erkrankung noch nicht durchgemacht haben, gefährlich sein. Wenn Sie aber genau wissen, dass Sie schon einmal Windpocken gehabt haben, brauchen Sie sich keine Sorgen mehr zu machen! Bei allen anderen Frauen kann man mit einer Blutuntersuchung feststellen, ob vielleicht doch eine Erkrankung statt gefunden hatte und somit ein Schutz gegen Windpocken vorhanden ist.
Cytomegalie ist eine Viruserkrankung, die bei einer Erstinfektion in der Schwangerschaft zu einer Erkrankung des Kindes mit Schädigungen und Fehlbildungen führen kann. Toxoplasmose ist eine Parasitenerkrankung, bei der es auch bei einer Erstinfektion in der Schwangerschaft zu einer Übertragung  auf das Kind kommen kann. Mit einem Bluttest kann man feststellen, ob bereits Antikörper gegen Cytomegalie oder Toxoplasmose vorhanden sind. Diese Blutuntersuchung ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung, wir bieten die Untersuchung als Selbstzahlerleistung an. Wenn kein Schutz gegen diese Erkrankungen besteht, kann sich die Schwangere durch vorbeugende Massnahmen vor einer Infektion schützen (siehe Schwangerschaft, "Was muss ich in der Schwangerschaft beachten")

Zahnarztbesuch

Wenn Sie einen Zahnarzttermin schon länger vor sich hergeschoben haben, ist es sinnvoll, in der Planungsphase Ihrer Schwangerschaft die notwendigen Behandlungen durchführen oder die Zähne einmal kontrollieren zu lassen.
Aufwändige Eingriffe sollten vor einer Schwangerschaft stattfinden. Röntgenuntersuchungen (mit Bleischürze) und Betäubungsspritzen sind in der Schwangerschaft zwar nicht verboten, sollten jedoch nur in dringenden Fällen durchgeführt werden.

Der vermutete Zusammenhang zwischen Amalgamfüllungen (Quecksilber-Belastung) und Unfruchtbarkeit ist inzwischen in mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen widerlegt worden. Es besteht also kein Grund, vor einer geplanten Schwangerschaft Zahnfüllungen aus Amalgam ersetzen zu lassen. Eine schädliche Wirkung von Amalgam auf das ungeborene Kind konnte ebenfalls nicht nachgewiesen werden.

Was Sie sonst noch beachten sollten

Bei akuten oder chronischen Gesundheitsproblemen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck, Funktionsstörungen der Schilddrüse, Epilepsie, Asthma oder Erkrankungen von Herz, Nieren und Leber sollten Sie uns dies schon vor der Schwangerschaft mitteilen. Eine medikamentöse Behandlung muss dann, in Absprache mit den internistischen Kollegen oder dem Hausarzt,  aus Rücksicht auf das Ungeborene eventuell verändert werden. Dies bedeutet nicht, dass für Sie hierdurch Nachteile entstehen müssen. Auf Arzneimittel, die nicht ärztlich verordnet sind, sollten Sie jetzt am besten ganz verzichten oder die Einnahme mit uns besprechen.